Leben - ein ungetarnter Arsch in Perfektion

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Leben - ein ungetarnter Arsch in Perfektion

Kaum tippe ich den letzten Buchstaben der Überschrift ein, sehe ich auch schon unzählige Bilder in meinem Kopf. Amüsante Bilder von Menschen, die sich fassungslos die Hände vor die Münder pressen und deren Augen plötzlich so groß wie Kinderaugen sind. Aber warum so empört? Die ganze künstlich aufgebaute Aufregung nur wegen des kleinen Wortes „Arsch“? Also bitte. Wer auf dieser Welt hat sich nicht schon mal dezent über dies und das aufgeregt und ordentlich Dampf abgelassen? Eben. Wir Menschen schimpfen gern schon mal auf das Leben und das nicht zu knapp. Schwache Worte verschaffen uns da wenig innere Befreiung. Also muss da härteres Geschütz aufgefahren werden und wir wissen alle, schimpfen funktioniert nun mal verdammt gut mit Kraftausdrücken. Scheisse tut das gut. Und zack findet sich gleich jeder wieder in der Artikelüberschrift wieder.

Hat das Leben also grad nur Zitronen für Dich übrig?

Dann scheiss auf Zitronen oder frag einfach direkt nach Salz und Tequila. Mein  persönlicher Vorzug gilt dem unumstrittenen Star unter den Longdrings: Whiskey Cola. Wer grad mit seinem Blick hier hängengeblieben ist - nein, das ist kein Handbuch für den modernen Trinker. Lediglich eine unglücklich formulierte Bewältigungsstrategie. Spaß beiseite. Durch ein Schlückchen Alkohol ist man nicht gleich psychisch immun gegen Angriffe des Schicksals, aber es fühlt sich zumindest so an, als würde sich eine kuschelige Decke aus Samt sanft über das Gemüt legen. Einfach mal kurz den Ärger herunterschlucken und durchatmen. Leider werden sehr oft Probleme förmlich in Alkohol ertränkt und am Ende löst das Destillat tatsächlich viel auf. Nämlich nicht nur Leber und Hirnzellen, sondern gleich das soziale Umfeld mit. Doch wie kann man so vielen Lebensstürmen standhalten ohne daran zu zerbrechen? Einfach mal die Opferrolle verlassen und Krisen nicht als unüberwindbares Problem ansehen.  Ich weiß, leichter gesagt, als getan. Doch genau das ist sogar erlernbar. Versprochen

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Resilienz ist das Zauberwort

Was bedeutet eigentlich diese Resilienz? Ich muss zugeben, mir hat dieses Wort bis vor 1 Jahr auch nichts gesagt. Bis ich mich thematisch mit "Stress" und "Lebenskrisen" beschäftigt habe. Der Begriff entstammt der Werkstoffphysik. Resilient sind demnach Materialien wie Gummi, die sich nach extrem hohen Spannungen wieder in ihren Ursprungszustand einstellen. Das Prinzip funktioniert bei Menschen ähnlich. Resiliente Menschen besitzen eine seelische Elastizität, Lebenskrisen ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen. Sie haben gelernt, dass einzig sie es sind, die ihrem Schicksal eine Richtung geben. Sie nehmen Dinge selbst in die Hand und vertrauen nicht auf Glück oder Zufall. Resiliente Menschen besitzen ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten und ergreifen Möglichkeiten, wenn sie sich ihnen bieten. Sehr oft überschatten schreckliche Erlebnisse ein Leben dauerhaft und fordern einen späten Tribut. Aber resiliente Menschen wirken unempfänglich gegen Angriffe des Schicksals, obwohl ihre Lebensbedingungen alles andere als einfach sind. Doch auch Menschen, die Resilienz innerlich verankert haben, bleiben nun mal auch nur Menschen mit ihren besonderen Stärken, aber auch Schwächen. Zusprechender Mut oder tröstende Gesten bleiben leider deswegen sehr oft aus. Genau das erlebe ich sehr häufig.

Warum hole ich so weit aus?

Ganz einfach. Um ein gewisses Thema verstehen zu können, bedarf es eine vorgeschaltete Erklärung. Warum ich ausgerechnet mit solch einer Terminologie aus der Wissenschaft von Gesundheitsexperten um die Ecke komme? Weil ich durch eine Bandbreite an Erlittenem die Ansicht gewonnen habe, augenscheinlich eben diese Resilienz in mir zu tragen. Sehr oft hat sich der Punkt eingestellt, einfach stehenzubleiben, aufzugeben, weiterzuheulen und mich nur zu verstecken. Mit dem Ergebnis: die Situation hätte sich dadurch trotzdem kein Stück verändert. Also mobilisierte ich erneut Kraft. Ich ging weiter, ich gab nicht auf und stellte mich der Situation - unter bitteren Tränen.  So auch zum aktuellen Zeitpunkt. Der lange Krankenstand zog die Arbeitslosigkeit nach sich und diese führte zur Aufgabe meiner Ruhe-Insel - mein zu Hause. Auch wenn in Deutschland scheinbar niemand Hunger erleiden muss. Ich nage am Existenzminimum.

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Ab und an ist auch ein 2. Whiskey Cola drin

Was tun, wenn völlig unerwartet Dein durch nichts erschütterbar geglaubtes Leben ins Wanken gerät? Wenn die zuvor selbstverständliche Sicherheit plötzlich auf wackeligem Grund fußt? Wenn sich unerwartet ein viel zu eng geschnürtes Korsett um Deinen Körper legt und Dir jeden Tag ein Stück mehr von Deiner lebensnotwendigen Luft zum Atmen nimmt? Wenn Du zu intellektuellen Höchstleistungen auffahren musst, aber körperlich völlig ausgelaugt bist? Wenn Du nur noch von Sorgen erdrückt wirst? Was tun? Ich sag´s Dir. Setz Dich hin, misch Dir in aller Ruhe den 2. Whiskey Cola und befolge die Lebensweisheit von Winston Churchill: "Wenn du durch die Hölle gehst, dann geh weiter."

Festhalten - Aushalten - Durchhalten

Was sich lustig anhört, weil sich vielleicht kurz durchblitzenderweise ein zwinkerndes Auge zu erkennen gibt, ist in seiner simplen Art zwar nicht unbedingt das Leichteste, aber dafür das Beste. Ganz gleich in welcher Lebenslage Du Dich befindest, behalte immer Dein Ziel vor Augen und halte daran fest. Schau Dich nur einfach mal um und horche. So viele Menschen gibt es, die sich mit irgendetwas abgefunden haben, sich dennoch beklagen, aber nichts dagegen tun. Es sind Menschen, denen es zu schwer wird und deswegen sofort aufgeben. Sie scheinen darüber eine augenblickliche Erleichterung zu erfahren, aber werden nie in den Genuss von Erfolg kommen. Erfolglose Menschen wissen gerade deswegen auch nicht, wie sich "Aushalten" anfühlt. Denn sie sind einfach nicht in der Lage einen gewissen Schmerz auszuhalten, der aber zum Erreichen des Ziels nötig ist. Längst haben sie ihr Ziel aus den Augen verloren. Allem vorweg stellt die Königsdisziplin das "Durchhalten" dar. Sein Ziel tatsächlich auch zu erreichen, geht eben genau damit einher. Hier stellt sich nicht die Frage ob, sondern wann. Durchhalten bedeutet, einen langen Schmerz auszuhalten. Damit bietet man jeder Krise die Stirn und wird sie auch erfolgreich bestreiten. Letztlich liegt es in Deiner Hand wie sehr Du etwas willst. So ist das Leben - ein ungetarnter Arsch in Perfektion

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